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Dezember 2023: bikepacking-Buch von KOMPASS


Neues Buch Bikepacking von KOMPASS

Frisch auf den Tisch. Ein neues Buch von KOMPASS zum Thema Bikepacking. Die 1000 Berge in 1000 Stunden haben auch Einzug gefunden.

August 2023: Schnee in den Alpen


Trainingstour auf 2500 m

Leider gab es einen kurzen Wintereinbruch in den Alpen im August 2023, der mir die Auffahrt zu höheren Höhen als 3065 m vermieste. Aber ich glaube, dies ist so beim Bergsteigen.

August 2023: Aus EINS mach ZWEI


Zwei uphill-bikes in freudiger Erwartung

Ich habe dann mal zwei bikes gebaut. Eine leichte Version mit Kettenschaltung (20-10/52) und eine Schlumpf-Rohloff-Version. Zum Testen ging es dann zum Pic Blanc in den französischen Alpen. Erfolgreicher war die leichte Carbonversion, jetzt geht es darum weitere Kilos abzuspecken...

verhageltes Jahr 2022


3000 m über NN

In diesem Jahr hat nicht wirklich viel geklappt. Die geplante 'Exkursion' in den russischen Teil des Kaukasus musste aus bekannten Gründen gecancelt werden. Eine alternative Tour in die Alpen litt unter technischen Problemen, so dass dieses Jahr nur der (relativ leicht zu befahrene) Col du Jandri bei Les Deux Alpes mit 3150 m bewältigt werden konnte. Auf ein erfolgreicheres Jahr 2023!

September 2021: Theodulpass 3295 m


Die erste wirkliche Herausforderung für mein grünes Monster ist bewältigt. Die Auffahrt zum Theodulpass von italienischer Seite. Komplett gefahren, kein Meter geschoben. Bei Steigungen bis zu 40%. Nicht der alte Mann hat es geschafft hier hinaufzufahren, sondern das grüne Monster.


Befahrung des Theodulpasses 2021

2021: neue Idee nimmt Gestalt an


Die letzten Monate habe ich - wie wir alle mehr oder weniger - zuhause verbracht. Und mich eines Problems angenommen, was mich schon länger stört: die mangelnde Bergauffahrfähigkeit moderner Mountainbikes. Nach langem Überlegen und Herumprobieren ist in der Garage jetzt ein grünes Monster erschaffen worden, welches darauf wartet auf die Hochgebirge dieser Welt losgelassen zu werden - zumindest wenn ich die letzten technischen Probleme auch in den Griff bekommen habe...



es ist vollbracht: 1000 Berge in 53 Tagen bestiegen


Am Dienstag, den 30. Juli war es soweit. Mit 'Besteigung' des Kahlen Asten endete meine Serie von Bergbesteigungen. Innerhalb von 53 Tagen habe ich exakt 1000 Berggipfel im 'Land der tausend Berge' bestiegen und alle Distanzen dazwischen per Muskelkraft, mit dem Fahrrad, laufend und schwimmend zurückgelegt. Gestartet war ich am 7. Juni in Hagen, fuhr, lief und schwamm fast zwei Monaten lang von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang kreuz und quer durch das Sauer-, Sieger- und Wittgensteiner Land, ausgerüstet mit Zelt, Schlafsack und Isomatte. Ziel des Projektes war es im Sinne des 'Extrembergsteigens' eine Höchstmarke an bestiegenen Gipfeln in der kürzest möglichen Zeit aufzustellen. Soweit ich weiß, habe ich das geschafft... ;-)



214 Berge in 217 Stunden bestiegen


Die erste Etappe mit 214 Bergen ist absolviert. Nach 3 Tagen Regeneration, Wäsche waschen und arbeiten geht es am Mittwoch, den 19.06. weiter mit den 1000 Bergen. Der Einfachheit halber werde ich aktuelle Berichte und Bilder auf facebook posten. Die Seite ist öffentlich, es ist keine Registrierung notwendig..



Start zu den 1000 Bergen um 312 Stunden verschoben


Aufgrund verschiedener organisatorischer Schwierigkeiten habe ich mich entschlossen den Start für die 1000 Berge um 312 Stunden zu verschieben, daher neuer Starttermin: FREITAG, 7. Juni 18:00.
Ich habe einfach noch zu viele organisatorische Baustellen offen, von Ausrüstung über Routenplanung (mir fehlen noch 284 Aufstiegsrouten) bis hin zu Terminproblemen...



Die neue Tour ab Mai 2019: 1000 Berge - 1000 Stunden


aus: Arbeitsbogen für Heimatkunde, Verlag Ferdinand Kamp Bochum, 1949

Ab dem 25. Mai werde ich als Bergsteiger unterwegs sein: nur diesmal soll es nicht nur ein Berg sein wie 2010, sondern 1000 Berge. Dafür will ich alle 1000 Berge innerhalb von 1000 Stunden besteigen - nonstop. Knapp 4000 km und 100 000 Höhenmeter zu Fuß, per MTB und schwimmend [sic!] durch das Sauer-, das Sieger- und das Wittgensteiner Land, dem 'Land der tausend Berge'.



Laufmaschinen-Vortrag am 13. Dezember um 18:00 Uhr, DSHS Köln, Hörsaal 3


Am 13. Dezember werden Achim und ich an der Sporthochschule Köln einen Vortrag über unsere Laufmaschinenfahrt vom Frühjahr halten. Eintritt frei. Anmeldung erforderlich, am besten per email.



Oktober: die Generalüberholung ist angelaufen


Jetzt wo die Tage langsam kürzer werden nimmt mein Trainingsumfang wieder zu. Mein Trainingszustand Ende August lag bei 569 Höhenmetern in 60 Minuten auf dem MTB (auf meinem 100 Höhenmeter-Hausrundkurs im Vorgebirge), das ist ausbaufähig. Die Überholung des MTB von 2010 schreitet auch voran: Poison bikes, Schwalbe und Rohloff sind auch bei der neuen Tour wieder dabei und helfen mir das MTB wieder fit zu machen.



August: eine neue Tour wirft ihren Schatten voraus


Ein Blick ins Sauerland vom Ebberg

Nach der Tour ist vor der Tour. Eine neue Idee für 2019 nimmt Formen an und um Mensch und Material zu testen war ich ein langes Wochenende im Sauerland unterwegs. Diesmal wieder mit modernem MTB zwischen Menden und Siegen unterwegs habe ich keinen Anstieg ausgelassen. Fazit: sowohl Mensch als auch Maschine benötigen etwas Überholung um wieder fit zu werden...



15. Mai: die Laufmaschine im LVR Niederrheinmuseum Wesel, Vortrag am 5. Juli 19:00


Die Laufmaschien im Museum. Quelle: LVR

Bis Mitte September steht eine der Laufmaschinen, ungeputzt mit dem Schlamm aus Frankreich an den Rädern, im LVR Niederrheinmuseum Wesel in der Ausstellung HIN & WEG - 200 Jahre Fahrradgeschichte am Niederrhein. In diesem Rahmen wird es auch am 5. Juli um 19:00 einen 90minütigen Vortrag über unsere Reise nach Paris geben.



5. April: vor 200 Jahren: Präsentation der Laufmaschinen in Paris


Präsentation im Jardin de Luxembourg. Quelle: wikipedia

Vor genau 200 Jahren fand in Paris im Jardin de Luxembourg eine Präsentation der Laufmaschinen mit mehreren tausend zahlenden Zuschauern statt. Pariser und deutsche Zeitungen berichteten im Anschluss an diese Vorführung, allerdings mit geteiltem Echo. Dennoch wurden Laufmaschinen in den kommenden Monaten im Jardin de Tivoli in Paris zum Verleih angboten. An die große Präsentation wurde am Ostermontag, den 2. April dieses Jahres im Jardin de Luxembourg und bei einer Rundfahrt durch Paris erinnert: Bilder finden sich hier .



25. März: Paris ist erreicht


Das Ziel ist erreicht! Heute mittag war es soweit im Jardin de Luxembourg. Wie vor 200 Jahren kann geschrieben werden: 'Im Garten des Luxemburg zu Paris erschien heute zum ersten Mal (beziehungsweise wieder einmal) jemand auf einer Draisine, [...]' (so z.B. die Baierische National-Zeitung vom 4. April 1818). In den letzten 14 Tagen habe ich ca. 470 km auf der Laufmaschine zurückgelegt, den Rest mussten wir, wie berichtet, mit unserer Motorkutsche fahren. Leider konnte Achim ja krankheitsbedingt in Paris nicht dabei sein. Auch war es uns nicht möglich, die kompletten 700 km auf der Laufmaschine zu fahren, Witterung und schlechte Wegverhältnisse standen dem sprichwörtlich im Wege. Fazit nach 14 Tagen: gut, dass es vorbei ist! Hintern und Weichteile bedanken sich. Positiv ist festzuhalten, dass die Laufmaschine(n) durchgehalten haben. Wir hatten keine größeren Defekte und ein bischen Pflege und sie sehen wieder aus wie neu (na fast). Aber es ist schon extrem unwahrscheinlich, dass im März 1818 jemand (oder mehrere Personen) diese Strecke komplett per Laufmaschine bewältigt haben, denn die Wegverhältnisse dürften damals eher noch bedeutend schlechter gewesen sein, als dass, was wir vorgefunden haben...
Ob '[...] die Geschwindigkeit und Leichtigkeit, womit er diese kleine Fahrwerk regierte, schien vielen Beifall zu finden.' heute auch gegolten hat, kann ich nicht beurteilen. Meine Fahrkünste haben sich seit Mannheim aber auf jeden Fall verbessert.
Vielen Dank an unserer Familien und allen, die uns geholfen haben, diese Reise zu verwirklichen! Und vielen Dank für den Empfang in Paris und die Begleitung auf den letzten Kilometern. Viele Bilder der letzten Etappe finden sich hier !



23. März: Auf und ab


Die alte Postroute verlief keineswegs nur flach an der Marne entlang. Heute habe ich nochmal 300 Höhenmeter gemacht. Hört sich nicht viel an, braucht aber seine Zeit. Da es derzeit keinen Sinn macht, hier zu versuchen über Feld- und Waldwege voran zu kommen, verlief alles über Asphalt - französischen Asphalt, was heißt, dass es schon mit einem modernen Fahrrad nicht viel Spaß macht. Aber ich konnte die Bremse ausgiebig testen. Und, entgegen vieler Aussagen ist diese Konstruktion höchst effektiv und gut zu dosieren. Demnach nicht alles glauben, was geschrieben wird, auch wenn es vom Deutschen Museum kommt... Kilometerstand nach Tag 13: Laufmaschine 453 km, Motorkutsche 150 km.



22. März: Entlang der Marne Richtung Paris


Hochwasser hat den Radweg an der Marne überspült

So langsam rückt Paris näher. Kilometer für Kilometer geht es entlang der Marne Richtung Westen. Mal auf einem Radweg, dann durchs Hochwasser und über den aufgeweichten Chemin de Halage, den alten Treidelweg. So langsam merke ich, dass ich gut zwei Wochen unterwegs bin. Wenn auch der Hintern sich anscheinend an die Strapazen gewöhnt, sind die Beine müde und der Rücken macht sich auch bemerkbar. Aufmunternd und motivierend sind die Reaktionen der Franzosen auf der Strecke. Kilometerstand nach Tag 12: Laufmaschine 424 km, Motorkutsche 150 km.



20. März: In der Champagne


St-Amand-sur-Fion

Heute habe ich per Laufmaschine die Champagne 'betreten', erste Weinberge und Fachwerkhäuser findend. Ich bin von der alten Postroute abgewichen und habe eine von J.A. Schultues 1811 auf einer Fußwanderung beschriebene Route gewählt auch 'um durch die Hypothenuse des Winkels, den wir (ich) hätte machen müssen, wenn wir (ich) nach Vitry gegangen wären, uns (mir) die Hälfte des Weges zu ersparen.' (J.A. Schultes, Briefe über Frankreich auf einer Fussreise im Jahre 1811). Schultes ging damals übrigens mit sechs Begleitern die Strecke Paris - Straßburg fast komplett zu Fuß in 10 Tagen, also ungefähr 50 km pro Tag. Von daher ließ ich mich heute nicht lumpen und das GPS zeigte in Chalons-en-Champagne 59 km in 9,5 Stunden... Kilometerstand nach Tag 10: Laufmaschine 342 km, Motorkutsche 140 km.



19. März: Nur noch eine Laufmaschine unterwegs


Achim musste die Fahrt heute schweren Herzens krankheitsbedingt abbrechen und ist mit seiner Familie auf dem Weg zurück ins Rheinland. So muss ich mich nun alleine mit der Laufmaschine weiter auf den Weg nach Paris begeben. Nach der 'Bergetappe' gestern ging es heute flach am Canal de Marne au Rhin bei Temperaturen um den Gefrierpunkt entlang. Bei der ganzen Aufregung heute hatte ich fast vergessen wie weh es tut, einige Stunden auf der Laufmaschine zu sitzen. Kilometerstand nach Tag 9: Laufmaschine 283 km, Motorkutsche 140 km.



18. März: Laufmaschine im Schnee


Schneemaschine?

Auch uns hat der Wintereinbruch erreicht, in der Nacht sind 5 bis 10 Zentimeter Schnee gefallen. Was bei den Kindern zu begeisterten Ausrufen führte, weil man Schnellballschlacht machen und sich im Schnee wälzen konnte, führte bei uns Laufmaschinenfahrern nicht unbedingt zur Euphorie. Achim musste heute krankheitsbedingt pausieren, so dass sich Frank alleine auf die Etappe Nancy - Toul machte. Noch in Nancy musste die Bremse demontiert werden, da dass Hinterrad im Schnee sofort blockierte. Dann ging es in den Wald und an Fahren war kaum mehr zu denken. Nur wenn es spürbar bergab ging, kam ein Gefühl von Schlittenfahren auf. Drais soll sich bei seiner Erfindung am Schlittschuhlaufen orientiert haben. Die Laufmaschine ist für Schnee aber komplett ungeeignet. Erst auf den letzten Kilometeren Richtung Toul konnte dann auf Straßen ein bischen schneller gefahren werden. Allerdings fehlte dann die Bremse hinab zur Mosel, was zu ein paar Schweißausbrüchen beim Fahrer führte. Kilometerstand nach Tag 8: Laufmaschine 258 km, Motorkutsche 95 km.



17. März: Samstag ist Badetag


Nach knapp einer Woche unterwegs war heute Großwaschtag, nicht für die Laufmaschinen, sondern für uns und Familien im Schwimmbad. So haben wir heute mittag nur eine kurze, flotte Etappe hingelegt. Fast ausschließlich auf kleinen Nebenstraßen, mit leichtem auf und ab, 16 km in netto gut zwei Stunden Fahrzeit, macht einen Schnitt von 7 bis 8 km/h. Allerdings gab es heute einen Geschwindigkeitsrekord: 18,5 km/h bergab mit Rückenwind. Das alles war nicht besonders anstrengend, viel schneller geht es allerdings auch nicht. Dies liegt daran, das es relativ viel Konzentration und Fingerspitzengefühl braucht, um die Laufmaschine zu steuern, und dies wird mit zunehmender Geschwindigkeit nicht einfacher, vor allem, wenn man dann versucht sich mit mehr Kraft voran zu treiben. Unser Kilometerstand nach Tag 7: Laufmaschine 228 km, Motorkutsche 80 km.



16. März: Auf und ab in Lothringen


auf und ab in Lothringen

Heute ging es bei gutem Wetter auf und ab über die Hügel im östlichen Lothringen. Zwei Drittel der Strecke wurden wir von einem Reporter und einem Fotografen der Zeitschrift Roadbike begleitet, die mit eigenen Augen (und Kamera) sich anschauen wollten, was wir da fabrizieren. Ansonsten trafen wir nicht viele Leute in dieser dünn besiedelten Gegend. Mittagessen bestand aus Baguette, Croissant, Wasser und Rotwein bei einem kleinen Bäcker in Heming, Ankunft war am späten Nachmittag in Blamont. Somit hatten wir von Sarrebourg aus insgesamt 3 französische Posten oder gute 7 Stunden Strecke zurückgelegt (alte Distanzangaben aus dem 19. Jahrhundert), was wiederum ungefähr 32 Kilometern entspricht. Eine Frage stellte sich uns heute aber doch: wieso sollte sich jemand vor 200 Jahren in dieser dünn besiedelten so wie wir auf nachweislich schlechten Straßen mit der Laufmaschine abgemüht haben? Oder war es alles doch ganz anders? Unser Kilometerstand nach Tag 6: Laufmaschine 212 km, Motorkutsche 45 km.



15. März: Im Regen über die Zaberner Steige


Vogesen - 'tiefer Koth auf schlechten Wegen' (Zitat zu Straßenverhältnissen vor 200 Jahren)

Für uns stand heute die Überquerung der Vogesen an. Es ging über die Zaberner Steige (Col de Saverne), zwar mit 413 m über NN kein großer Brocken, mit den Laufmaschinen im Regen aber schon eine Herausforderung. Wir nahmen wie üblich nicht die moderne Asphaltstraße sondern ältere Wege, die seit Jahrhunderten benutzt werden. Bergauf war dann auch schon bald Ende mit Laufmaschinenfahren, schiebend erreichten wir die Paßhöhe. Anschließend ging es den Rest des Tages mit ein paar Steigungsunterbrechungen leicht bergab. Mal rutschten und schlitterten wir über Steinplatten und Waldwege, dann ratterten wir ein paar Kilometer über Asphalt. Unseren Hintern geht es leidlich gut, trotz inzwischen angezogener Radhosen unter den Leinen- bzw. Wollsachen (anders ist es nicht auszuhalten) verschlechterte sich die Situation bei Achim im Laufe des Tages. Nach fünf Stunden endete unsere Tagesetappe in Hommarting, einem alten Pferdewechselpunkt auf der Postroute nach Paris. Unser Kilometerstand nach Tag 5: Laufmaschine 180 km, Motorkutsche 45 km.



14. März: Im Elsass


auf Radwegen raus aus Straßburg

Heute Mittag wurden Laufmaschinen in Straßburg gesehen! So wie vor 200 Jahren, als in einer Zeitung vom 17. März vermerkt wurde: 'Vor kurzem sind mehrere davon (Laufmaschinen) hier auf dem Weg über Straßburg nach Paris vorbeigekommen' (Lessing, Automobilität, S. 258). Für uns war es auch kein Problem durch Straßburg zu kommen, auf guten Radwegen pendeln wir uns irgendwo zwischen 7 und 10 km/h ein. Nur außerhalb von Straßburg begann wieder das Drama: erneut stellten wir fest, dass es unmöglich ist, vernünftig mit den Laufmaschinen über französische Feldwege zu fahren. Heute blockierte vorzugsweise der Matsch auf den aufgeweichten Wegen unsere Hinterräder. Dies stellt uns erneut vor ein Problem: entweder weniger Kilometer machen oder auf Straßen ausweichen. Da eine Fahrt nach Paris durchgehend auf Asphaltstraßen aber nicht der Sinn unserer Reise ist, bleiben wir bei unserem Mix aus Straßen und Feld- und Waldwegen. So müssen wir aber Einbußen in der Kilometerausbeute hinnehmen (oder früher aufstehen, wie uns in Karlsruhe geraten wurde...). Früher aufstehen ist aber keine Option, da unsere Hintern die Ruhezeiten brauchen, demnach mussten die Laufmaschinen mal Rast auf dem Fahrradträger des Wohnmobils machen. Unser Kilometerstand nach Tag 4: Laufmaschine 155 km, Motorkutsche 30 km.



13. März: Kurz vor Frankreich


irgendwo in den Wäldern zwischen Mannheim und Straßburg...

Inzwischen nähern wir uns Frankreich, bis Straßburg sind es aber noch gut 30 Kilometer. Insgesamt kann man sagen, dass wir nicht so vorangekommen wie geplant. Gut 120 km haben wir in den ersten drei Tagen gemacht, inklusive einiger Reparatur- und Orientierungspausen. Was uns aber am meisten aufhält, das sind die 'schlechten' Wegverhältnisse in Wald und Flur. Wogegen wir auf Asphalt- oder Pflasterstrecken inzwischen gut Geschwindigkeiten jenseits der 10 km/h erreichen können, saugen uns die teilweise aufgeweichten Wald- und Feldwege die Kraft aus den Beinen. Und an einem Regentag wie heute rutschen die Ledersohlen aber mal so richtig schön im Matsch und auf den glatten Steinen. Wir sind im Wald zwar immer noch ein wenig schneller unterwegs als ein Fußgänger, aber nicht viel. Nun waren die Bedingungen vor 200 Jahren abseits der gut ausgebauten Chausseen auch nicht berauschend, wie man aus Reiseberichten weiß, sprach man doch gerne von 'tiefem Koth auf schlechten Wegen' ...



11. März: Erfolgreicher Start in Mannheim


Heute mittag sind wir in Mannheim am Schloss gestartet. Nach einem kurzen Stopp beim Technoseum ging es dann über Schwetzingen, Hockenheim und Waghäusel nach Graben, unserem Etappenziel. Aufgrund des späten Startes und einiger kleinerer Pannen (so lockern sich erstaunlicherweise nur die Muttern von Frank's Laufmaschine), welche zu einigen Verzögerungen führten (die Muttern müssen erstmal wieder gefunden werden...) haben wir unser Etappenziel erst im Dunkeln erreicht. Für diese ersten 50 Kilometer haben wir noch entschieden zu lange gebraucht und morgen früh müssen die Laufmaschinen erstmal gewartet werden.



8. März 2018: der GAU - Bruch des Haupträgers bei Frank vor dem Start


im Kölner Grüngürtel: eine Laufmaschine ganz (stehend), eine Laufmaschine zerbrochen (liegend)

Die Laufmaschinen haben wohl noch nicht soviel Lust auf Paris. So machte bei einer Trainingsrunde im Kölner Grüngürtel der 1,50 m lange und 90 x 45 mm starke Haupträger aus Eschenholz von Frank mal kurz 'knack' und die Laufmaschine zerbrach in zwei Teile. Der Bruch geschah an der dünnsten Stelle, wo die Reibscheite in den Haupträger eingelassen sind. Soweit verständlich aber doch unerwartet, was zu einem leichten Schockzustand des Fahrers (und Konstrukteurs) führte. Ganz klar ein Konstruktionsfehler, doch wie beheben?
Wir haben zwar vorsorglich Ersatzteile vorgefertigt, da wir davon ausgehen unterwegs immer wieder Reparaturen vorzunehmen, aber einen Ersatz-Haupträger haben wir nicht. Eine Neuanfertigung ist in der Kürze der Zeit auch nicht mehr möglich. So entscheiden wir uns nach Rücksprache mit Jürgen und Robin von der feinmechanischen Entwicklungswerkstatt der Sporthochschule Köln dafür den Bruch beidseitig mit Stahlplatten zu schienen. Kurzerhand müssen Stahlplatten besorgt, angepasst und montiert werden, der Bruch wird geleimt. Gut 24 Stunden später steht und rollt die Laufmaschine wieder, doch unser Vertrauen in die Konstruktion hat etwas gelitten...

die Bruchstelle (links), beim Anpassen der Stahlplatten (mitte), der beidseitig geschiente Bruch (rechts)

Unweigerlich stellen wir fest, spätestens jetzt hat das Experiment begonnen. Und dies bevor wir überhaupt richtig gestartet sind.



5. März 2018: nur noch wenige Tage bis zum Start


Es sind nur noch wenige Tage bis zum Start in Mannheim. Am kommenden Sonntagmorgen werden wir am Mannheimer Schloss auf unsere Reise nach Paris starten. In den ersten Tagen werden wir über Karlsruhe und Rastatt Richtung Straßburg unterwegs sein. Noch sind letzte Feinarbeiten an den Laufmaschinen vorzunehmen und die Ausrüstung muss gepackt werden. Die Vorfreude und Spannung steigt...



27. Februar 2018: vor 200 Jahren: Karl Drais plant Reise nach Paris


Nach der Erteilung des Import-brevets für Laufmaschinen nach Frankreich plant Karl Drais Ende Februar nun selber nach Paris zu reisen. Auf Vorschlag des Großherzogs Karl Ludwig Friedrich von Baden solle er danach 'trachten' an Karfreitag (also am 20. März 1818) in Paris seine Maschine zu präsentieren. Drais zögert noch, da er sich nicht sicher ist 'ob und wiefern meine persönliche Anwesenheit rathsam und erwartet sey'. Zudem fragt er um einen Vorschuß auf sein Gehalt als Forstmeister um die Reise zu finanzieren und Laufmaschinen vorproduzieren zu können (Ref.: Badisches Genarallandesarchiv Karlsruhe, 236/6735 S. 21-28. In Rauck, Karl Freiher Drais von Sauerbronn, 1983).



17. Februar 2018: Jahrestag der Erteilung des Import-brevets für Frankreich


Vor genau 200 Jahren erhielt Karl Drais (vertreten durch Louis Joseph Dineur) in Paris ein 'brevet d'importation', also eine Erlaubnis für den Import von Laufmaschinen nach Frankreich für 5 Jahre. Das Original-Dokument kann man beim Nationalen Patentamt INPI (Suchbegriff 'Drais') einsehen. Die graphische Darstellung der Laufmaschine auf der letzten Seite des brevets diente uns als Vorlage für die Rekonstruktion unserer Laufmaschinen.



8. Januar 2018: Per Laufmaschine nach Paris


Wie kam das Fahrrad nach Frankreich? Eine Fahrt mit rekonstruierten Laufmaschinen von Mannheim nach Paris.



Januar 2018: komplett neue homepage


Die homepage ist komplett neu überarbeitet, die alte Version war doch sehr 'in die Jahre gekommen'. Neue Projekte, neue Bilder, neue Geschichten sind hinzu gekommen, manche Dinge sind weggefallen.